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Markus Renner gewinnt Bürgermeisterwahl in Meißen: Unabhängiger Kandidat setzt sich klar durch

Markus Renner gewinnt Bürgermeisterwahl in Meißen: Unabhängiger Kandidat setzt sich klar durch
Von Tobias Grünwald 8 Sep 2025

Klarer Sieg im ersten Wahlgang

58,5 Prozent im ersten Wahlgang – das schafft in Sachsen nicht jeder. Der unabhängige Kandidat Markus Renner hat die Oberbürgermeisterwahl in Meißen überraschend deutlich gewonnen. 6.864 Stimmen gingen an ihn. Dahinter folgte René Jurisch (AfD-nah) mit 3.570 Stimmen und 30,43 Prozent. Dritter wurde FDP-Kandidat Martin Bahrmann mit 1.299 Stimmen (11,07 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 52,27 Prozent und damit spürbar über dem Wert von 2018 (49 Prozent).

Es sind vorläufige Zahlen, der städtische Wahlausschuss muss sie noch bestätigen. Politisch sendet das Ergebnis aber schon jetzt ein klares Signal: In einer Zeit, in der die AfD in Sachsen oft vorn liegt, gelingt in Meißen einem parteiunabhängigen Bewerber ein souveräner Start-Ziel-Sieg. Renner sprach von einem überwältigenden Vertrauensbeweis. Er hatte keinen Selbstläufer erwartet – und profitierte doch von einer breiten Unterstützung aus demokratischen Lagern in der Stadt, von Initiativen bis hin zu kommunalpolitisch erfahrenen Kräften.

René Jurisch, der sich während des Wahlkampfs wegen einer kurzen NPD-Mitgliedschaft vor 25 Jahren erklären musste, gratulierte – ebenso Martin Bahrmann. Der Verfassungsschutz stuft die sächsische AfD als extremistisch ein, was den Wahlkampf zusätzlich aufgeladen hat. In dieser Gemengelage setzte Renner konsequent auf lokale Themen und pragmatische Lösungen – offenbar genau das, was viele Menschen in Meißen hören wollten.

Die Übergabe an der Rathausspitze soll zügig und geordnet laufen. Renner und Amtsinhaber Olaf Raschke gelten als eingespieltes, sachorientiertes Duo in kommunalen Fragen. Das hilft, wenn es jetzt um Fristen, Haushaltsläufe und die Vorbereitung der ersten Entscheidungen des neuen Oberbürgermeisters geht.

Was der neue Bürgermeister vorhat

Was der neue Bürgermeister vorhat

Renner hat drei Projekte ganz oben auf seiner Liste – nicht als lose Versprechen, sondern als konkrete Vorhaben mit spürbarem Nutzen für die Stadt: Lebensqualität, Bildung, Freizeit. Und er betont: Meißen steht finanziell solide da. Ein ausgeglichener Haushalt verschafft Spielräume, auch wenn jeder Euro sorgfältig geplant werden muss.

  • Tierpark-Projekt: Der bestehende Tierpark soll modernisiert und als naturnaher Lern- und Freizeitort weiterentwickelt werden. Es geht um bessere Wegeführung, artgerechte Anlagen und mehr pädagogische Angebote für Kitas und Schulen.
  • Drei-Felder-Sporthalle für das Franziskaneum: Das traditionsreiche Gymnasium braucht belastbare Sportkapazitäten – für Unterricht, Vereine und Wettkämpfe. Eine moderne Halle entlastet den Schulbetrieb und stärkt den Vereinssport in der gesamten Stadt.
  • Freibad Meißen: Sanierung und Aufwertung des Bades sind ein Dauerwunsch in der Bürgerschaft. Ziel ist ein verlässlicher Sommerbetrieb mit familienfreundlicher Ausstattung, barrierearmen Zugängen und stabilen Öffnungszeiten.

Wie realistisch ist das Paket? Renner setzt auf einen Mix aus klugem Haushalten, Fördermitteln von Land und Bund und einem Bauablauf, der nicht alles gleichzeitig, sondern in nachvollziehbaren Etappen anpackt. Technische Planung, Bürgerbeteiligung, Ausschreibungen: Der Fahrplan wird nur halten, wenn das Rathaus die Prozesse straff organisiert und der Stadtrat die Prioritäten mitträgt.

Genau dort liegt die eigentliche Aufgabe der nächsten Wochen. Renner will die „breite demokratische Basis“ aus dem Wahlkampf in Arbeitsmehrheiten übersetzen – weniger Schlagzeilen, mehr Beschlüsse. Dazu gehören frühe Gespräche mit allen Fraktionen, transparente Kostenrahmen und klare Milestones, die öffentlich überprüfbar sind. Wer Projekte dieser Größe anstößt, muss auch Erwartungsmanagement betreiben: Was kommt zuerst, was kann warten, und wo drohen Lieferketten, Baupreise oder Personalengpässe den Zeitplan zu sprengen?

Wichtig sind auch schnelle, sichtbare Schritte. Das können vorbereitende Maßnahmen sein: Machbarkeitsstudien für die Sporthalle, ein aktualisiertes Nutzungskonzept für den Tierpark, ein Sanierungsprogramm fürs Freibad mit klaren Prioritäten – Umkleiden, Becken, Technik. So wird aus großen Ankündigungen eine greifbare Agenda, die Bürgerinnen und Bürger im Alltag merken.

Meißen, die Porzellan- und Domstadt an der Elbe, lebt von Stabilität und einer Innenstadt, die funktioniert: Handel, Tourismus, Vereine. Kommunalpolitik wirkt hier unmittelbar. Dass ein unabhängiger Kandidat so deutlich gewinnt, passt zu diesem pragmatischen Selbstverständnis. Es ist ein Votum gegen Lagerdenken und für Handwerk vor Ideologie. Wenn Renner das in der Praxis fortsetzt – sachlich, offen, mit Blick für Details –, dann wird die Stimmung aus dem Wahlabend länger tragen als bis zur Vereidigung.

Formell folgt nun die Bestätigung des Ergebnisses durch den Wahlausschuss, danach die Ernennung und Vereidigung. Bis dahin läuft das Rathaus im Normalbetrieb weiter. Für Renner bedeutet das: zuhören, priorisieren, liefern. Die Messlatte haben ihm die Wählerinnen und Wähler mit 58,5 Prozent ziemlich hoch gelegt.

  • September 8, 2025
  • Tobias Grünwald
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